Welch ein Event! Am gestrigen Pfingstmontag, den 29.05.2023, ist das diesjährige Swing & Wine Festival mit einem Rekord von rund 19.000 Besuchern - wie OstHessenNews berichtete - zu Ende gegangen. Wenn die Stadt zufrieden ist, freut das auch einen künstlerischen Leiter wie mich, wobei ganz klar ist, dass der große Besucherstrom eher dem guten Wetter zu verdanken ist, als dem musikalischen Programm oder dem Weinangebot. Während heute noch auf dem Festivalgelände abgebaut wird, sind die Künstler schon längst wieder in der Heimat angekommen. Für die Veranstalter beginnt die Evaluationsphase, die Buchhaltung, Nachbesprechungen und bald auch schon wieder erste Planungen und Ideenaustausch für das kommende Jahr.
An dieser Stelle Euch allen vielen Dank für Euren so wichtigen Beitrag zum Gelingen unserer Events: Besucher, Winzer und Marktbeschicker, Musiker, Soundtechniker, Bühnenbauer, Mitarbeiter der Stadt Bad Hersfeld in den verschiedensten Bereichen, Security-Team, Helfer für Aufbau, Eintrittskassen und sonstige Dinge auf dem Festivalgelände - habe ich jemand vergessen? Bestimmt - auch Euch Vergessenen ein riesiges Dankeschön!
(Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwende ich wiedermal bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern nur die männliche Form. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung.)
Wo immer ein Erfolg ist und viele sich freuen, gibt es natürlich auch kritische Stimmen. Einige, die sich beschweren, dass erstmals ein fester Eintritt erhoben wurde (5 Euro Tageseintritt, 10 Euro für alle fünf Festivaltage). Dies kennt man vom früheren Weinfest in Bad Hersfeld nicht und beim Live Jazz Festival, war der "Button" für 10 Euro freiwillig. Das könne sich nicht jeder leisten, kann man auf sozialen Plattformen lesen. Meine Meinung dazu: Es gab auch mehrere Bands, die in der Hersfelder Innenstadt gespielt haben, hier wurde kein Eintritt erhoben. Hier war Kultur frei zugänglich. Bei diesen Bands waren stets recht wenig Besucher zu sehen. Was wohl bedeutet, dass die Menschen überwiegend das Festivalgelände besuchen, um dort neben der musikalischen Kultur auch Wein oder anderes zu konsumieren. Und wer sich das - bei den wirklich nicht niedrigen Preisen - leisten kann, der kann sich gewiss auch 5 Euro als Beitrag für das musikalische Angebot leisten. Oder muss eben ein Glas weniger trinken...?
Andere Stimmen mochten den Anteil an "Swing" im musikalischen Programm nicht, wollten wohl den Wein lieber bei Partymusik genießen - überwiegend Hersfelder. Andere Besucher, die von weiter her für ein "Swing & Wine Festival" angereist waren und ein paar Tage in Bad Hersfeld verbrachten, monierten die laute Partymusik am Sonntagabend, weil dies für sie nicht in die "Swing & Wine"-Stimmung passte.
Ja, man kann es nie allen recht machen. Sollte man wohl auch gar nicht erst versuchen. Ziel ist ein Festival mit einem Schwerpunkt auf swingender Jazzmusik, der aber auch andere musikalische Geschmäcker berücksichtigt. Ich denke, das ist mehr oder weniger gelungen - die meisten Besucher hatten ein gute Zeit und die positiven Rückmeldungen überwiegen Gott sei Dank bei Weitem.
Einige fotografische Eindrücke der fünf Tage findet im Folgenden - die komplette Galerie mit über 150 Fotos könnt hier hier einsehen: https://adobe.ly/439w0Gr
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